Windräder auf einem Feld

Klimaschutzmanagement

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Aktueller Energietipp der Verbraucherzentrale


Auftaktveranstaltung „Klimaschutz in der Verbandsgemeinde Ruwer“
Überblick über die aktuelle Situation und Einladung zur Mitarbeit beim Erstellen des Klimaschutzkonzeptes

Um das Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen, die globale Erderwärmung auf maximal 2 Grad zu begrenzen, hat sich das Land Rheinland – Pfalz zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2040 treibhausneutral zu werden. Das bedeutet, dass nur so viele Treibhausgase wie CO2 oder Methan ausgestoßen werden dürfen, wie der Atmosphäre wieder entzogen werden.

Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, kommt den Kommunen eine bedeutende Rolle zu. Sie müssen die notwendigen Maßnahmen planen und umsetzen.

Die Auswirkungen des Klimawandels sind auch in der VG Ruwer deutlich spürbar. Trotz des relativ feuchten Frühjahrs sind die Bodenwasserspeicher nicht ausreichend gefüllt, sodass die Vegetation bereits jetzt zur Trockenheit neigt. Damit steigt auch in diesem Jahr die Waldbrandgefahr auf ein hohes Niveau und bedroht die ohnehin durch den Klimawandel geschwächten Wälder. Trockene Böden und veränderte Wetterzyklen erhöhen auch die Gefahr von Sturzfluten.

Diese veränderten Bedingungen erfordern eine systematische Herangehensweise, weshalb sich die Verbandsgemeinde Ruwer bereits vor zwei Jahren dazu entschlossen hat, ein Klimaschutzmanagement einzurichten. Nach Eingang der Förderzusage wurde im Oktober letzten Jahres die geförderte Personalstelle des Klimaschutzmanagers in der Verbandsgemeinde Ruwer durch Herrn Michael Reuter besetzt. 

Ein wichtiges Ziel des zweijährigen Förderzeitraums ist das Erarbeiten eines Klimaschutzkonzeptes für die Verbandsgemeinde und Ortsgemeinden. Hier sollen geeignete Maßnahmen entwickelt werden, die einerseits dazu beitragen Treibhausgase einzusparen und andererseits den veränderten klimatischen Bedingungen gerecht werden.

Im Rahmen der Auftaktveranstaltung „Klimaschutz in der VG Ruwer“ wurden den Bürgerinnen und Bürgern die Treibhausbilanz für die Verbandsgemeinde Ruwer vorgestellt.

Für die Jahre 2018 - 2020 wurden der gesamte Energiebedarf der Verbandsgemeinde sowie die damit verbundenen Emissionen bilanziert. Die beiden Sektoren „private Haushalte“ und „Verkehr“ haben mit insgesamt 89 Prozent (private Haushalte 53 %, Verkehr 36%) den größten Anteil an den Gesamtemissionen. Treiber bei den Haushalten ist die Wärmebereitstellung, die in der Verbandsgemeinde noch zu 80% auf fossilen Energieträgern basiert. Andererseits wird durch den bereits erfolgten Ausbau der erneuerbaren Energien in der Verbandsgemeinde Ruwer im Jahr 2020 erstmals mehr Strom erzeugt, als im gesamten Jahr verbraucht wird. Dieser Strom wird zu 82 % durch Windkraftanlagen und zu 17 % durch Photovoltaikanlagen erzeugt. Das ist eine gute Ausgangsbasis. Ziel der Kommunen ist es, die Energieversorgung regional zu sichern und mit zu gestalten.

Die Wärmeversorgung wird in Zukunft, wie viele andere Bereiche auch, strombasiert sein. Daher wird der Strombedarf auch in der Verbandsgemeinde kontinuierlich steigen. Bei besonders ambitionierten Klimaschutzbemühungen, die mit einer Reduktion der Treibhausgasemissionen um 90 % bis zum Zieljahr 2040 einhergehen, wird sich der Strombedarf verdoppeln. Deshalb sollen die erneuerbaren Energien, vor allem Windkraft und Photovoltaik, weiter ausgebaut werden. Die Teilfortschreibung des Flächennutzungsplans für Freiflächen-Photovoltaik in der Verbandsgemeinde Ruwer ist in Arbeit und soll bis spätestens Anfang 2024 dem Rat zur Beschlussfassung vorgelegt werden.

Im Rahmen der Veranstaltung hatten die Teilnehmenden auch die Möglichkeit, ihre Ideen zu den Themen Strom, Wärme und Verkehr in den Prozess einzubringen. Die Anregungen deckten sich zu einem großen Teil mit den von der Verbandsgemeinde bereits angestoßenen Projekten:

 

Strom

Wärme

Verkehr

Ausbau der Anlagen (Freiflächen PV, Dach-PV öffentliche Liegenschaften, WKA)

Komm. Energieberater

Privates Car-Sharing

Potentialermittlung Dach-PV Gebäude in VG

Betriebsgesellschaft gründen

Bürgerbus / Rufbusausbau

Neue Prüfung geeigneter Standorte für WKA im Hinblick auf geänderte Bedingungen

Speichermöglichkeit prüfen (z.B. Eisspeicher)

Schnellverbindungen im ÖPNV und Ruwertal nach Hermeskeil

Fortschreibung Flächennutzungsplan

Machbarkeitsstudie Wärmenetze

Kommunale E-Bike – Förderung

Statusanfrage zum Netzausbau beim Netzbetreiber

Abwasserwärmenutzung

Trennung Auto – und Radverkehr

Monitoring Verbraucher eigener Liegenschaften

Geothermie

Mitfahrer-App

 

Quartierskonzepte und Sanierungsmanagement

Busgröße verkleinern

 

Individueller Heizungstausch

Ladesäulen an Startpunkten von Traumschleifen

 

Energiemanagement (sachgerechter Betrieb öffentlicher Liegenschaften

Land- und Forstwirtschaftliche Wege für Radverkehr ausbauen/ausweisen

 

Sanierung öffentlicher Gebäude (Prioritätensetzung)

Allgemeiner Ausbau und Etablierung von Radwegen

In den Bereichen Strom und Wärme hat die Verbandsgemeinde bereits über 80 % der genannten Maßnahmen auf den Weg gebracht. 
Damit verfolgt die Verbandsgemeinde verschiedene Ansätze, um einerseits systematisch Energie einzusparen und andererseits auf der Erzeugungsseite die erneuerbaren Energien auszubauen und weitere Potenziale wie z.B. Wärmequellen zu nutzen.

Die Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen auch im weiteren Bearbeitungsprozess des Klimaschutzkonzeptes die Möglichkeit zu nutzen, ihre Anliegen und Themen einzubringen.

In Zukunft sind weitere Bürgerinformationsveranstaltungen und Beteiligungsformate geplant.

Die Verbandsgemeinde lädt herzlich zur aktiven Mitarbeit ein. Nur gemeinsam können wir diese große Herausforderung bewältigen. 

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